Die komplementäre Medizin ist immer wieder einigen Vorurteilen ausgesetzt. Viele Menschen scheinen davon auszugehen, dass man daran glauben muss oder dass man sein gesamtes Leben auf die Gesundwerdung und Heilung ausrichten muss, um nachhaltig eine Besserung zu erreichen. Bei einigen Patienten kann das auch stimmen, und zwar dort wo die Lebensweise das eigentliche Heilungshindernis ist.
Ein typischer Fall aus der Praxis:
Ein Mann mittleren Alters, karriereorientiert mit Dauerstressbelastung sieht ein, dass Genussmittelkonsum und Alltagsstress seine Gesundheit negativ beeinflussen. Die Lösung scheint leicht zu ein: weniger beruflicher und familiärer Stress, ein guter Stressausgleich z.B. Qi Gong und eine Veränderung der täglichen Lebensweise (grüner Tee in Maßen – statt Kaffee in Massen, gesunde Ernährung etc.), mehr Zeit für sich selbst und ein bewusster Lebensstil – sicher sinnvoll- ABER: viele Patienten können sich aufgrund Ihrer äußeren Lebensumstände nicht von heute auf morgen komplett verändern UND das ist auch nicht immer notwendig.
Vielmehr sollte man eine schrittweise Verbesserung im Rahmen der Möglichkeiten versuchen. Das scheint auf den ersten Blick wenig zu sein, doch dieser Eindruck täuscht. Nehmen wir an unser Patient ändert nur einen Faktor, er praktiziert zweimal die Woche Qi Gong, und zieht das über ein halbes Jahr durch. Nehmen wir nun an der stressbedingte Bluthochdruck reguliert sich dadurch ein Stück weit, die Schlaflosigkeit und chronischen Magenschmerzen verbessern sich, etc.
Kleine Schritte sind ein Anfang
Dieser Patient hat sicher nachhaltig mehr von seiner Umstellung als jemand der von heute auf Morgen sein Leben radikal verändern will, alles hinterfragt und 4 Wochen später auf Grund der äußeren und inneren Widerstände das ganze entnervt aufgibt. Es geht in meinem Verständnis von Veränderung und Transformation nicht darum sein ganzes Leben als gut oder böse einzuteilen und zu bewerten. Es geht vielmehr um schrittweise Optimierung im Alltag und Motivation diese Veränderung dauerhaft einzuhalten. Diese Schritte können anfangs klein sein, trotzdem sind sie wertvoll für den Menschen und für seine weitere Entwicklung. Wenn man sich ernsthaft auf den Weg macht und eine Veränderung mit realistischen Zielen möchte, kommt aus meiner Erfahrung das positive Ergebnis etwas zeitversetzt unausweichlich hinterher.
Veränderungen im Leben dauern, sind von Rückschlägen gekennzeichnet aber gerade als Therapeut habe ich großen Respekt vor Menschen die immer wieder einen Schritt zurück gehen und zwei Schritte nach vorne. Das scheint unspektakulär zu sein, ist aber genau das, was Menschen benötigen um sich Richtung Heilung zu bewegen. Und NEIN, Sie müssen kein Gesundheitsapostel werden, der sich den ganzen Tag um nichts anderes kümmert als seinen ganzheitlichen Lebensstil.
Das einzige was notwendig ist, ist sich selbst in seinen eigenen Grenzen zu akzeptieren und je nach individuellen Möglichkeiten und Willen eine Veränderung möglich zu machen.
Heilpraktiker unterstützen die Veränderung
Als Heilpraktiker bin ich auf Ihrer Seite und versuche diese Veränderung schrittweise zu unterstützen. Ich urteile nicht über Sie, sondern werde immer versuchen Wege zusammen mit Ihnen zu finden die für Sie gangbar sind. Das kann man mit natürlichen Arzneimitteln und Therapiemaßnahmen aus dem Bereich der Homöopathie, Heilpflanzenkunde und der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sinnvoll unterstützen. Eine Verbesserung ist das Ziel und nicht eine moralische Bewertung von Krankheitsauslösern.
Meiner Ansicht nach ist dies im Bereich der Medizin völlig unangebracht und führt zu nichts.
Wenn Sie über eine schrittweise Veränderung und Verbesserung nachdenken, lassen Sie uns zusammensetzen und die Möglichkeiten besprechen, ich unterstütze Sie gerne auf Ihrem Weg.
Super geschriebener und informativer Artikel :-). Eine sehr gute Aufstellung. In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen