Ganzheitliche Medizin nach Samuel Hahnemann

Was ist ganzheitliche Medizin?

Ganzheitliche Medizin ist in aller Munde. Besonders im Zusammenhang von Naturheilverfahren hört man immer wieder von ganzheitlicher oder holistischer Medizin.

Naturheilverfahren und ganzheitliche Medizin

Die Naturmedizin oder heute richtiger Naturheilverfahren sind in verschiedenen Kulturen und Ländern im Laufe von tausenden von Jahren entstanden. Generationen von Ärzten und Heilern haben ihr Wissen gesammelt, verfeinert und an die nächste Generation weitergegeben.

Überall hat man den Zusammenhang von Körper und Gemütszustand der Patienten erfasst. Der Schamane in der sibirischen Taiga, der Gelehrte der chinesischen Medizin oder der homöopathische Arzt in Europa – jeder kannte die Zusammenhänge zwischen Lebenssituation, Gemütszustand und Körper und damit auch die Konsequenzen für seine Behandlung.

Homöopathie

Samuel Hahnemann, Arzt und Begründer der Homöopathie (zu sehen im Titelbild dieses Beitrags) schrieb in seinem Hauptwerk Organon der Heilkunst:

§19 “Indem nun die Krankheiten nichts anderes als Befindensänderungen des Gesunden sind, die sich durch Krankheits-Zeichen ausdrücken, und die Heilung ebenfalls nur durch Befindensänderung in den gesunden Zustand möglich ist, so sieht man leicht, daß die Arzneien auf keine Weise Krankheiten würden heilen können, wenn sie nicht die Kraft besäßen, das auf Gefühlen und Thätigkeiten beruhende Menschenbefinden umzustimmen, ja, daß einzig auf dieser ihrer Kraft, Menschenbefinden umzuändern, ihre Heilkraft beruhen müsse.”

Hahnemann erklärt hier absolut logisch und nachvollziehbar, dass keine echte Heilung möglich ist ohne dass sich das Befinden des Menschen ändert. Der Zusammenhang zwischen seelischem Befinden und körperlicher Heilung wird hier deutlich.

Ganzheitlicher Ansatz

Der ganzheitliche Ansatz geht aber noch weiter. Auch innerhalb des körperlichen Systems ist ein ganzheitlicher Ansatz sinnvoll. Ihr Körper funktioniert wie ein sich selbst regulierendes Uhrwerk.

Kein Bereich Ihres Körpers ist getrennt von den anderen. Bleibt ein Rädchen stecken, blockiert das oft viele andere Räder. Umgekehrt: Wenn der Therapeut versteht am richtigen Rad zur richtigen Zeit zu drehen, kann echtes körperliches Gleichgewicht und damit Gesundheit ermöglicht werden. Die verschiedenen Zusammenhänge im Körper zu verstehen, ist ein essentieller Bestandteil naturheilkundlichen Denkens.

Ganzheitliche Medizin wird im Zeitalter der hochspezialisierten Fachmedizin gern ins Abseits gestellt. Manch einer zweifelt die Effizienz und Evidenz an oder stempelt alt bewährte Therapien sogar als gefährlich ab. Dabei bieten diese geringere Kosten, weniger Nebenwirkungen und deutliche, alltäglich sichtbare Erfolge.

Niemand, der einigermaßen klar denken kann, möchte heute auf die Errungenschaften und Diagnosemöglichkeiten der Schulmedizin verzichten. Aber in Zeiten von “5 Minuten Behandlungszeit pro Patient” ist es alles andere als überflüssig, zusätzlich einen Heilpraktiker oder naturheilkundlichen Arzt zu Rate zu ziehen, der sich die Zeit nimmt für die ganzheitliche Betrachtung des einzelnen Patienten.

Gerade die gemeinsame Betreuung der Patienten und gegenseitige Ergänzung von Schulmedizin und Naturheilverfahren macht eine wirklich ganzheitliche Medizin erst möglich.

Ein Gedanke zu „Was ist ganzheitliche Medizin?

  1. Ida

    Danke für den Beitrag zur Naturheilkunde. Ich bin großer Fan der chinesischen Medizin und habe oftmals Nutzen davon gemacht. Das Verständnis zwischen seelischem Befinden und körperlicher Heilung steigt mit der neuen Generation deutlich an und alternative Mittel werden interessanter. Tatsächlich könnte dies daran liegen, wie ihr hier beschreibt, dass man die 5 Minuten Behandlungszeit nicht wirklich als heilend wahrnimmt.

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