Ich arbeite nun schon mehrere Jahre mit Blutegelbehandlung in meiner Praxis. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen wie sanft und zuverlässig die Therapie helfen kann.
Wie schaut nun eine typische Behandlung mit Blutegeln aus, wie läuft es ab?
Praxisfall für eine Therapie mit Blutegeln
Hier ein typisches Beispiel aus der Praxis: Frau J., eine Patientin mittleren Alters kommt zum Neuaufnahmetermin. Sie klagt über eine Arthrose im Daumensattelgelenk. Sie hat praktisch täglich Schmerzen und kann Ihre Hände kaum noch einsetzen ohne durch kleinste Arbeiten schon starke Schmerzen zu bekommen. Es gibt bereits eine starke Abnutzung des Knorpels und die Beschwerden bestehen schon einige Jahre. Frau J. berichtet, dass Sie schon viele Therapien versucht hatte von starken Medikamenten bis Akupunktur. Außer kleine Schwankungen hat keine Therapie wirklich etwas gebracht.
Blutegeltherapie ist aus meiner Sicht die beste Behandlungsoption, wenn ich auch merke, dass Frau J. überhaupt nicht wohl ist bei dem Gedanken einen solchen Blutsauger an Ihr dauer schmerzendes Gelenk zu lassen. Ich erkläre ihr meine Prognose (bessere Beweglichkeit und weniger Schmerzen) mache aber auch darauf aufmerksam, dass eine Blutegelbehandlung natürlich bereits bestehende Schäden im Gelenk nicht reparieren kann. Wir nehmen Blut ab und lassen es auf Entzündungsparameter und Gerinnungsfähigkeit des Blutes untersuchen. Schließlich willigt Frau J. in die Behandlung ein. Ich erkläre dass Sie einen Tag nach der Behandlung die Hand still halten muss und sie beim Behandlungstag keine Duftstoffe anwendet.
Der Behandlungstag
Frau J. kommt etwas nervös zur Blutegelbehandlung in die Praxis. “Tut das denn weh?” “Wieviele Blutegel werden Sie ansetzen?”. Blutegeltherapie schmerzt nicht stark, die Schmerzen sind mit dem Stechen einer Brennessel vergleichbar.
“Die Idee dass mich so ein Wurm beißt macht mir Angst !”. Ich versuche zu beruhigen. Blutegel sind schließlich nützliche Tiere und keine kleinen Vampire die nur scharf auf unser Blut sind. Man hat in der freien Natur beobachtet, dass sich größere Säugetiere von Zeit zur Zeit freiwillig beißen lassen.
Nur Blut sollten Sie sehen können, es blutet lang und im besten Fall ausgiebig nach (wenn auch in harmlosen Mengen). “Das mach mir nichts aus.” Wir setzen uns gemeinsam hin, ich schaue mir noch einmal das Gelenk mit seinen Schmerzpunkten genau an. Dann setze ich den ersten Egel an, er sucht ein bisschen mit seinem Vorderteil, findet eine passende Stelle, stellt seinen “Hals” auf, das ist ein gutes Zeichen.
Das Tier hat eine passende Stelle gefunden und beißt behutsam zu. Die anderen beiden folgen Ihm und schon bald hat Frau J. 3 tierische Helfer um Ihr Daumensattelgelenk sitzen. Die Tiere saugen, nach 15 Minuten ist kaum noch etwas spürbar und sie lassen sich dick und rund nach ca. einer Stunde fallen. Ich erkläre Frau J. dass sie zu Hause den Verband am besten entfernen soll. Die Bissstellen sollen frei bluten können. Nach einem Tag bilden sich kleine stabile Wundverschlüsse.
Und danach…
Frau J. ruft mich nach zwei Wochen an und bestätigt mir einen Rückgang der Schmerzen. “Davor hat es wie verrückt gejuckt!” Das ist eine normale Reaktion, die nicht immer auftritt, manchmal aber doch. Seitdem behandeln wir regelmäßig einmal im Monat mit Blutegeln, die Schmerzen sind deutlich erträglicher geworden und Frau J. kann das Gelenk öfter leicht belasten ohne sofort starke Schmerzen zu bekommen.
Weitere Informationen zur Blutegelbehandlung
Weitere Informationen zu den Einsatzmöglichkeiten der Blutegelbehandlung finden Sie auf meiner Homepage.
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Dann rufen Sie mich unter 089/12090741 an oder schreiben Sie mir eine Email an mail@praxis-honikel.de.
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen